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Ein Raum, der fast alles kann!

Was der Notdienst überhaupt ist und welche Aufgaben sowie Anforderungen wir in unserer Arbeit täglich bewältigen, werdet ihr auf der kommenden großen Dienstberatung von uns hören. In diesem Artikel aber sollt ihr von einem besonderen Raum erfahren, der nicht mehr vom Notdienst wegzudenken ist: unser Multifunktionsraum.

Lange hieß er Beratungsraum und er öffnete nur für Beratungsgespräche und Teamberatungen seine Türen. Da allerdings bei uns im Notdienst seit geraumer Zeit immer was los ist und es kaum noch Tage gibt, an denen wir nicht voll ausgelastet sind, haben wir den Raum umfunktioniert.

Unsere 8 Plätze sind fast immer vergeben und an manchen Tagen braucht es sogar noch ein oder zwei Schlafplätze mehr - dann ist Kreativität gefragt. Bei 3 Doppelzimmern und 2 Einzelzimmern, ist es oft wie Tetris spielen, damit jede/r einen Platz findet, der auch zu ihm oder ihr passt. Wir PädagogInnen müssen dann abwägen: Wer harmoniert mit wem? Wer passt alterstechnisch zusammen? Wer besucht die Schule und muss früh raus? Wer zieht als nächstes aus? Wer hat besondere Bedürfnisse, die in der Zimmereinteilung berücksichtigt werden müssen? Sprich: Junge Menschen, die besonders schnell reizbar und/oder psychisch sehr auffällig sind, Angststörungen haben, Bettnässen etc.

notdienst

Für eine Aufnahme in der Nacht halten wir ein weiteres  Einzelzimmer bereit, welches sogar an ein eigenes Bad angeschlossen ist. Für die jungen Menschen ist dies besonders praktisch, da sie sich nicht nachts in fremden Räumen orientieren müssen. Manchmal entscheiden wir uns aber auch dafür, dieses Zimmer als weiteres Einzelzimmer herzugeben, wenn es die Gruppenkonstellation nötig macht. Alternativ kann es auch als Quarantänezimmer genutzt werden.

Aber kommen wir nun zum eigentlichen Thema dieses Textes - unserem Multifunktionsraum. Dieser ist nun immer geöffnet und kann von den Kindern und Jugendlichen zusätzlich genutzt werden. Hinter der Tür steht eine Liege, die in der Nacht aufgestellt werden kann. Der Raum wird damit für bis zu zwei junge Menschen zu einer Übernachtungsmöglichkeit. Morgens wird die Schlafliege wieder zusammengeklappt, sodass am Tage die weiteren Funktionen ausgeschöpft werden können.

Viele KlientInnen brauchen Raum, um sich begegnen zu können bzw. sich aus dem Wege zu gehen. So dient der Multifunktionsraum also auch als ein zweiter Aufenthaltsraum, u.a. eingerichtet mit einem Sofa, einem großem Tisch und Stühlen, Spielen, Büchern, einer Tafel zum Malen, gutes WLAN und hoffentlich recht bald einem Bildschirm für gemeinsames Fernsehen bzw. Zocken. Auch zum Hausaufgaben erledigen bietet sich der Raum an. Er ist nicht weit vom Büro entfernt, falls von uns MitarbeiterInnen mal Hilfe benötigt wird und schafft eine gute Atmosphäre zum Lernen. Zu Beratungsgesprächen nutzen wir ihn aber immer noch, dann wird ein Schild an die Tür gehangen, um darauf hinzuweisen, dass der Raum gerade nicht genutzt werden kann. Und wenn viele Termine stattfinden, muss auch viel dokumentiert werden, sodass der Multifunktionsraum auch von uns als ruhiges Plätzchen genutzt und als Büro verwendet wird.

Zudem beherbergt der Raum unser sicher verschlossenes Archiv, mit all den Mappen der jungen Menschen, die schon einmal bei uns waren. Auch ein Kühlschrank ist Teil der Einrichtung, denn unser kleiner Kühlschrank in der Küche hält nur ein überschaubares Angebot bereit.

Unsere Teamberatung findet seit der Corona-Pandemie nicht mehr in diesem Raum statt. Zum einen haben wir uns daran gewöhnt uns mit Abstand zu begegnen und zum anderen sind wir mittlerweile so viele MitarbeiterInnen in unserem Team, dass es einfach zu kuschelig wäre. So ist der Multifunktionsraum am Mittwoch immer Frühstückszimmer für die Kinder und Jugendlichen, denn wir nutzen zur Beratung den großen Aufenthaltsraum, in welchem sonst gegessen wird. Apropos Essen: Wenn die Gruppe zu groß oder zu dynamisch ist, dann wird der Raum zu einem zweiten Speisezimmer.  

Nur an einem fluffigen Namen fehlt es uns noch - Multifunktionsraum ist zu lang, Multiraum oder Mufura einfach noch nicht das Richtige. Aber so wie seine ganzen Funktionen (Archiv, Speisekammer, Hausaufgabenraum, Esszimmer, Beratungsraum, Zimmer, Aufenthaltsraum, Büro), wird uns auch garantiert noch der passende Name zu flattern.

Carina Kamp                                                                                                                                                     
Teamleitung „Fluchtpunkt“ Notdienst

Spendenaufruf

Kinder- und Jugendarbeit kostet selbstverständlich Geld. Unsere Kinder und Jugendlichen sind zumeist sehr bescheiden, aber ein Fahrrad, eine Musikanlage oder eine Ferienreise gehören auch zu ihren Wünschen. Die Unterbringung und die sozialpädagogische Betreuung werden von den Jugendämtern getragen. Diese können aber nicht alle individuellen Wünsche übernehmen, so dass wir über jede finanzielle und materielle Zuwendung von privaten Gebern dankbar sind. Wenn auch Sie unsere Arbeit zum Wohle der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen unterstützen möchten, würden wir uns sehr freuen.

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